So finden Sie die richtige Kreditkarte für Ihre Ansprüche

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So finden Sie die richtige Kreditkarte, für Ihre Bedürfnisse. © JohanSwanepoel – Fotolia.com

Visa, MasterCard, Prepaid, Gebühren, Zinsen und unzählige Vor- und Nachteile: Wenn Sie im Dschungel der Kreditkartenherausgeber bislang den Überblick verloren haben, stehen Sie vermutlich nicht alleine da. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Merkmale Sie vor der Anschaffung einer Kreditkarte vergleichen sollten und wie Sie anschließend die für Sie passende Karte finden.

Die verschiedenen Arten von Kreditkarten

Zunächst sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass es nicht nur „die eine Kreditkarte“ gibt. Die verschiedenen Typen werden in unterschiedliche Kategorien eingeteilt, die in der Fachsprache auf Namen wie Debit-, Charge- und Prepaid-Karte hören. Die Eigenschaften dieser drei Kartentypen – es handelt sich dabei um die meistgenutzten Kartenvarianten in Deutschland – lauten wie folgt:

Prepaid-Kreditkarten

Diese Kreditkarte funktioniert ähnlich wie die aus Mobilfunkkreisen bekannten Telefonkarten. Sie laden Ihre Kreditkarte auf – üblicherweise direkt per Banküberweisung – und können anschließend über die überwiesene Summe frei verfügen. Diese Kreditkarten sind insbesondere für jüngere Menschen interessant, da keine Überschuldung möglich ist. Wer die Kreditkarte beispielsweise eher selten braucht, aber hin und wieder Urlaub im Ausland macht, ist mit solch einer Prepaid-Kreditkarte sehr gut beraten. Auch für Personen mit negativen Schufa-Einträgen sind diese Karten erhältlich.

Charge-Kreditkarten

Diese Variante entspricht der üblichen Funktionsweise von Kreditkarten: Sie kaufen ein und bezahlen ohne Bargeld, während Sie die Rechnung über alle Transaktionen von Ihrem Kreditinstitut zu einem späteren Zeitpunkt – häufig am Monatsende oder -anfang – erhalten. Sie müssen also zum Kaufzeitpunkt nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um sich diesen Kauf auch leisten zu können. Insgesamt ist diese Art der Kreditkarte sehr praktisch, gleichzeitig gilt jedoch ein wenig Vorsicht, denn theoretisch könnten Sie mehr Geld ausgeben, als Sie überhaupt besitzen – Schulden wären das Resultat.

Debit-Kreditkarten

Hier funktioniert die Kreditkarte ähnlich wie eine EC-Karte: Sobald Sie etwas kaufen oder vielleicht in einem Restaurant bezahlen, wird Ihr Bankkonto sofort oder zeitnah belastet. Sie können also, im Gegensatz zur Charge-Kreditkarte, nicht einkaufen, wenn Ihr Konto nicht gedeckt ist. Ein Vorteil dieser Kreditkarte ist jedoch die Tatsache, dass normalerweise selbst Menschen mit eingeschränkten finanziellen Mitteln – Schüler, Studenten und vergleichbare Gruppen – eine Debit-Kreditkarte erhalten. Eine versehentliche Überschuldung ist wie bei der Prepaid-Karte nahezu ausgeschlossen.

Wenn Sie noch nie über eine Kreditkarte verfügt haben, werden Sie sich wahrscheinlich zwischen diesen drei Kartentypen entscheiden wollen.

Welchem Kreditkarten-Herausgeber sollte ich vertrauen?

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In Deutschland sind insbesondere Kreditkarten von VISA und MasterCard beliebt.

In Deutschland gibt es drei große Anbieter: VISA, MasterCard und American Express. Da inzwischen unzählige Unternehmen und Banken eigene Kreditkarten herausbringen, macht es auf Sie vielleicht den Eindruck, dass Sie sich zwischen einer wahren Flut von Kartenherausgebern entscheiden müssen. Im Prinzip individualisieren diese Unternehmen jedoch nur eine MasterCard-Kreditkarte, beispielsweise, indem Sie ein eigenes Firmenlogo aufdrucken und zusätzliche Bedingungen an die Karte knüpfen. Der Zahlungsdienstleister hinter so gut wie allen Karten ist jedoch immer VISA, MasterCard oder American Express. Kleinere Ausnahmen wie JCB oder Diners Club bestätigen die Regel.

Treffen Sie Ihre Entscheidung in Bezug auf den Herausgeber der Karte also vor allem nach Eigenschaften wie der Akzeptanz. VISA und MasterCard verfügen beide über insgesamt etwa 25 Millionen Akzeptanzstellen auf der ganzen Welt, in Deutschland sind es ungefähr 500.000. Mit anderen Worten können Sie wohl überall dort, wo eine Kreditkarte akzeptiert wird, auch mit diesen beiden Kartentypen nichts falsch machen. American Express und kleinere Unternehmen wie der Diners Club hingegen richten sich an ein umsatzstarkes Klientel, zu welcher die meisten Kreditkartenbesitzer jedoch nicht gehören – entsprechend ist eine niedrigere Akzeptanz das Resultat.

Die Grundgebühren

Das Führen einer Kreditkarte ist in vielen Fällen nicht kostenlos und daher mit einer gewöhnlichen EC-Karte nicht zu vergleichen. Die Art der Gebühren unterscheidet sich jedoch von Kreditinstitut zu Kreditinstitut, so dass Sie in diesen Fällen selbst das Kleingedruckte lesen müssen. Grundsätzlich unterscheiden sich die Gebühren, wenn die Karte nicht kostenlos geführt werden kann, wie folgt:

  • Jahresgebühr: Einige Unternehmen verlangen eine Zahlung von – üblicherweise – zehn bis 20 Euro pro Jahr, damit Sie die Kreditkarte nutzen dürfen. Weitere Bedingungen müssen Sie dann in der Regel nicht befürchten.
  • Monatlicher oder jährlicher Mindestumsatz: Um eine kostenlose Nutzung der Kreditkarte zu ermöglichen, müssen Sie in einigen, wenigen Fällen einen monatlichen Mindestumsatz erzielen. Wenn Sie sich sicher sind, dass Sie dieses Umsatzziel erreichen, ohne dass Sie „Zwangskäufe“ tätigen müssen, ist dies eine sinnvolle Wahl.

Zusätzliche Gebühren bei der Nutzung der Kreditkarte

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Achten Sie auf mögliche Gebühren für Bargeld-Abhebungen im In- und Ausland. © thongsee – Fotolia.com

Wenn Sie Ihre Kreditkarte ausschließlich in Deutschland verwenden, fallen bei finanziellen Transaktionen in der Regel keine weiteren Kosten an. Viele Herausgeber wollen ihre Kunden außerdem „ködern“ und geben noch besondere Prämien aus, wenn per Kreditkarte bezahlt wird. Die Sachlage ändert sich jedoch deutlich, wenn Sie im Ausland mit Ihrer Kreditkarte zahlen: Gerade im Urlaub ist die Nutzung von Kreditkarten eigentlich eine gute Idee, denn Bargeld kann so nicht gestohlen werden und eine kleine Plastikkarte kann unter allen Umständen transportiert werden. Allerdings erheben viele Kreditinstitute zusätzliche Gebühren, wenn im Ausland bezahlt wird.

Da es sich dabei normalerweise um prozentuale Beteiligungen handelt, können diese Gebühren je nach Höhe der Transaktion recht hoch ausfallen. Ebenfalls von Nachteil ist das Abheben von Bargeld an Geldautomaten, da dies häufig mit Gebühren belastet ist. Dieses Auslandseinsatzentgelt, wie es in der Fachsprache auch bezeichnet wird, unterscheidet sich in der Höhe ebenfalls zwischen den Instituten. Gerade dann, wenn Sie häufig beruflich im Ausland unterwegs sind, sollten Sie sich vor der Anschaffung einer Kreditkarte umfassend über diese Auslandsgebühren informieren.

Besondere Kreditkarten für hohe Ansprüche

Neben den normalen Kreditkarten haben Sie wahrscheinlich auch schon von Gold- oder Platin-Kreditkarten gehört. Am Beispiel von American Express wird deutlich, ob dies für Sie Vor- oder Nachteile bringt: Die goldfarbene Variante der Kreditkarte kostet 140 Euro pro Jahr. Bei der Platin-Variante beträgt dieser Beitrag 600 Euro jährlich – es handelt sich also um keine kleine Summe.

Als Ausgleich erhalten Sie beispielsweise die Teilnahme an einem Bonusprogramm, Versicherungen für eventuelle Reiserücktritte oder Krankheitsfälle im Ausland, einen Rund-um-die-Uhr-Telefonservice und viele weitere Vergütungen. Hier müssen Sie entscheiden, ob sich die Investition in eine solche Karte für diese Prämien lohnt. In den meisten Fällen dürften Privatanwender bei dieser Art von Kreditkarte jedoch ein Verlustgeschäft machen, der Griff zu einer „normalen“ Karte ist fast immer vorzuziehen. Wer viel reist, darf sich die teuren Premium-Karten jedoch gerne ansehen.

Fazit

Sie sollten jetzt ein recht genaues Bild davon haben, welche Art von Kreditkarte am besten zu Ihren Ansprüchen passt. Alle Fragen konnten in diesem Artikel sicherlich nicht geklärt werden, denn viele Variablen hängen nun einmal auch von Ihrem gewählten Kreditinstitut ab. Dennoch sollte es Ihnen jetzt erheblich leichter fallen, im Dschungel der Kreditkarten nicht verlorenzugehen. Eine Übersicht aller Angebote finden Sie in unserem Kreditkarten-Vergleich – hier können Sie die Suche beispielsweise auch auf Prepaid- oder Debit-Karten beschränken.